Dinariden 2019

zurück zur Übersicht          Last updated: 16.06.2021

NMK: (Mavrovo Nationalpark - Vrutok) - Gostivar - Tetovo - Skopje     160km,  7.25h,  16. April 2019


Gostivar
In Gostivar war es sehr lebhaft mit viel Menschengewirr auf den Strassen. Die Anzahl Kopftücher stieg überproportional an, wohl auch als Abgrenzung der eigenen Identität.
Ich fühlte mich an zu Hause erinnert. Die Menschen sahen aus wie bei uns und immer wieder waren Fahrzeuge mit Thurgauer oder St. Galler Autokennzeichen zu sehen.


Tetovo
In Tetovo war die Stadt nicht so schön wie in Gostivar, ausser im Zentrum (albanisch: Qendër). Hammam, Moschee etc. waren wirklich schön, auch wenn der Park darum herum seinem Namen noch nicht gerecht wurde, im Fluss zu viele Abfälle schwammen und Roland und ich beim ersten Stopp abwechselnd beim Auto verblieben, weil einige seltsame Gestalten um unser Auto kreisten. In Tetovo beim Hammam sah es aus wie in Lugano beim Lido di Lugano!


Tetovo
Die weisse Farbe am unteren Stamm der Bäume muss ein Schutz vor etwas sein. Ich bin mir über den Zweck allerdings nicht genau im Klaren. Diese weisse Farbe an den Baumstämmen sahen wir auf unserer ganzen Reise.
In Tetovo beim Wegfahren ging es dann mitten durch die Einkaufsstrasse.


Autobahn Mutter Teresa
Da scheinen Unmengen an Geld geflossen zu sein (EU?..) um innert nur zwei Wochen alle Schilder in Nordmazedonien umzubenennen. Auch auf einigen Autoschildern war bereits NMK zu sehen.
Es war die erste Autobahn, die wir auf unserer Reise angetroffen haben. Wobei unsere Reiseplanung auch nicht zwingend die Hauptverkehrsachsen umfasste.


Matka Canyon
Für den Matka Canyon vor den Toren Skopjes blieb uns leider nur wenig Zeit. Aber das Bild hätte sich weiter hinten im Canyon wohl nicht mehr viel anders dargeboten.


Skopje
Anstelle eines Zimmers mit Blick auf das Mazedonische Tor erhielten wir ein Apartment mit Balkon und selbiger beziehungsweise sogar besserer Aussicht.


Skopje
Da haben wir uns zwar nicht lumpen lassen mit dieser feudalen Unterkunft, aber mit 30 Euro war es die klar preiswerteste Übernachtung der ganzen Reise. Gut gewählt sowie Glück gehabt mit dem Upgrade, würde ich sagen! Die Bilder 4-6 entstanden morgens um ca. 5:30 Uhr an meinem Geburtstag. In aller Ruhe konnte ich noch einige Emails und Dinge fürs Geschäft erledigen. Das tat gut.


Ploschtad Makedonija
In Skopje war ich überrascht dass die Stadt von ihrer Entwicklung weiter ist als ich das vermutet hätte. Die prunkvollen beziehungsweise protzigen monumentalen Bauten wirkten zwar etwas befremdlich, aber wie viele Städte auf der Welt von Dubai über Astana (seit einem Monat jetzt offiziell Nur-Sultan) bis Las Vegas helfen denn nicht auch etwas nach, um ihre Entwicklung zu fördern?


Vardar
Der Fluss Vardar entspringt in Vrutok und fliesst via Gostivar und Tetovo nach Skopje, wo er sich mit weiteren Zuflüssen vereint wie der Treska, der wir bereits im Matka Canyon begegnet sind. Ausserdem der Zufluss Lepenac, der auf dem Malet e Sharrit am Pass bei Prevallë entspringt, wo unsere Weiterfahrt durchführt. Landschaftliche Gegebenheiten, die die Wasserversorgung der Bevölkerung oder Verkehrserschliessungen ermöglichen, welche für Handel und zur Untermauerung von Gebietsansprüchen verwendet werden, bilden meist den Standort für bedeutende Städte. Der Vardar fliesst übrigens nach insgesamt knapp 400 Kilometern im griechischen Thessaloniki in die Ägäis.
Die Beschriftung des Museums war wie alles andere auch bereits auf Nordmazedonien geändert (Bild 5).


Skopsko Kale
Blicke von der Festung über die spätnachmittägliche, nordmazedonische Hauptstadt.


Skopsko Kale
Wenn schon Occasionsbusse eingesetzt werden, dann sind Doppeldeckerbusse aus London (Bild 5) doch eine sehr coole Anschaffung.
Mich störten die Fahrzeuge mit Schweizer Motorfahrzeugkennzeichen nicht, welche uns an diesem Tag begegnet waren. Mich stört aber, wenn ich eine Schokolade namens "Heidi" im Laden in Skopje sehe und dann sagt mir das "produced in EU" und der Barcode beginnend mit 594, dass die Heidi-Schokolade in Rumänien hergestellt wurde (Bild 7). Ich kenne keine Heidi aus Rumänien. Wir könnten höchstens den "Yodel it!"-Beitrag Rumäniens vom Eurovision Song Contest 2017 noch mildernd anrechnen. Es hat natürlich kein Schweizer Kreuz auf der Verpackung, aber ich finde das trotzdem Etikettenschwindel wenn als erstes die Firma im steuergünstigen Kanton Zug aufgeführt wird in den Angaben, danach das EU-Land Österreich und erst darunter noch das EU-Land Rumänien, wo es effektiv hergestellt wurde! Mit Schweizer Heidi-Know How selbstverständlich.


Mutter Teresa
Da ist Mutter Teresa kein Etikettenschwindel, auch wenn die Gebiete heute anderen Ländern zugehören als vor über hundert Jahren, als sie geboren wurde.
Da mache ich mir gar nicht erst die Mühe, sondern lasse Wikipedia über ihre frühen Jahre sprechen: "Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Üsküp (heute Skopje) im Osmanischen Reich, auf dem Gebiet des heutigen Nordmazedonien, geboren. Gonxha wuchs als Kind einer wohlhabenden katholischen albanischen Familie zusammen mit ihrer Schwester Aga und ihrem Bruder Lazar auf. Ihr Vater Nikollë Bojaxhiu, ein Kaufmann, stammt ursprünglich aus der Mirdita, einer Region im Norden Albaniens, und lebte viele Jahre in Prizren, und ihre Mutter Drane (geb. Bernai) aus Novosella, einem Dorf im Landkreis Gjakova im Kosovo. Ihre Schulausbildung erhielt Gonxha an einer katholischen Mädchenschule in Shkodra. Als sie acht Jahre alt war, starb ihr Vater überraschend; sie widmete sich daraufhin noch mehr dem Glauben. Schon im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Ordensfrau und bat im Alter von 18 Jahren um die Aufnahme ins Noviziat der Loretoschwestern. Die Sisters of the Blessed Virgin Mary, ein irischer Zweig der Englischen Fräulein (IBMV), engagierten sich damals besonders im Unterrichtswesen in Bengalen. Zunächst wurde sie ins Mutterhaus der Loretoschwestern nach Irland geschickt, aber bereits nach zwei Monaten von dort nach Bengalen gesandt."
Innen am Makedonia Gate steht als ein Spruch von Mutter Teresa beispielsweise, dass Abtreibung die grösste Gefahr für die Menschheit sei. Man muss da persönlich ja nicht zwingend mit der Mutter gleicher Meinung sein...
Ich war schon an so vielen Orten und ich muss festhalten, dass der Anteil an Denkmälern, die Frauen gewidmet sind, verschwindend klein und somit viel zu gering ist. Das heisst man muss jetzt kein Mutter Teresa Fan sein um gut zu finden, dass sie gewürdigt wird. Wobei Denkmäler natürlich immer etwas sehr Politisches sind.


Skopje
Am Morgen des dritten Reisetags machten wir auf in Richtung Kosovo, dessen Grenze nur zwanzig Kilometer nördlich von Skopje liegt.

 

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